Rosemari

Der norwegisch-dänische Spielfilm „Rosemari“ stammt aus dem Jahre 2015 und hatte seinen ersten Spieltag, im deutschen Kino, am 25. Mai 2017. Er behandelt das Leben einer Journalistin, die ein chaotisches Leben in Verbindung mit Beziehungen führt. Sie geht ins Bett mit einem Mann und heiratet einen anderen, den sie aber nicht liebt. Dazu kommt die 16-jährige Rosemari. Sie ist auf der Suche nach ihrer Mutter.

Rosemari
Dauer: 97 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Sara Johnsen
Produzenten: Turid Øversveen
Hauptdarsteller: Ruby Dagnall, Tuva Novotny, Laila Goody
Nebendarsteller: Jesper Christensen, Emil Johnsen
Studio: Lighthouse Home Entertainment
Sprachen: Deutsch

Jetzt online anschauen

„Rosemari“ war erstmals zu sehen als Eröffnungsfilm bei den Nordischen-Filmtagen in Lübeck. Die Verfilmung macht es den Zuschauer nicht leicht in die Figuren einzutauchen. Von der Geschichte bleiben einige Dinge unausgesprochen, sodass die Hintergründe selbst verknüpft werden müssen.

Besetzung, Regie und Drehorte

Die norwegische Regisseurin Sara Johnsen wurde im März 1970 in Norwegen geboren. Sie konnte bereits vor dem Film „Rosemari“ einen Dreh verzeichnen. Zu der neusten Geschichte schrieb sie selbst das Drehbuch. Die Dreharbeiten des 98-minütigen Films fanden zwischen August und Oktober 2015 statt. Dabei standen einige Länder dem Kamerateam, Hélène Louvart und Erik Wilson (Winterdreh), zur Verfügung, zum Beispiel Dänemark, Nordrhein-Westfalen und Norwegen. Das Ergebnis ist freigeben ab einem Alter von 12 Jahren.

Die Kostüme für den Winterdreh stammen von Kjell Nordström und die restlichen von Anne Pedersen. Getragen wurden sie von: Ruby Dagnall, die als jugendliche Rosemari auf der Leinwand erscheint. Die Journalistin Unn Tove wird von Tuva Novotny gespielt. Laila Goody ist als Hilde zu sehen. Tommy Kenter taucht in die Rolle des Klaus Dreyer ein. Helga Guren erscheint als Hanne im Film. Petter Width inszeniert Kristian und Jesper Christensen.

Als Produzent fungierte Turid Øversveen und wurde von Michael Weber und Viola Fügen aus der Match-Factory und Mikkel Jersin von Nimbus-Film unterstützt. Filmförderungsländer waren Schweden, Dänemark, Straßburg und Deutschland.

Handlung & Inhalt vom Film „Rosemari“

Unn Tove ist Journalistin und führt ein sehr unstetes Leben. Eines Tages beschließt sie, dennoch zu heiraten. Allerdings heiratet Unn nicht den Mann, den sie liebt, sondern Jonas. Schon am Tag der Hochzeit wird die Braut ihrem Mann untreu. Zwischenzeitlich verbringt die Braut Zeit mit dem Mann, den sie begehrt.

Hochzeitsfeier findet in einem Hotel statt. Dort hat sich das frisch vermählte Ehepaar auch ein Zimmer gemietet. In derselben Nacht wird auf der öffentlichen Toilette des Hotels ein Kind geboren. Ungesehen von der Außenwelt. Kurze Zeit später steht Unn im Raum, um sich nach ihrem Ausreißer frisch zu machen. Sie findet das neugeborene Baby, mit einem Schild auf dem Namen Rosemari steht, und hält es im Arm. Ein kleines dürres, in weißer Spitze gehülltes Neugeborenes schreit im Arm der Braut. Es wurde von der Mutter allein zurückgelassen. Es wird ein Krankenwagen verständigt und der Gang zu den Behörden folgt.

Die Zwischenzeit ist nicht behandelt. 16 Jahre später: Die junge Rosemari steht vor der Tür der Journalistin und ist auf der Suche nach der leiblichen Mutter. In der Akte von Rosemari befinden sich Informationen, die die Umstände der Geburt beschreiben und den Namen des Finders benennen. Inzwischen ist Unn von dem damaligen Bräutigam getrennt und recht erfolgreich in ihrem Beruf. Der schon damals begehrte Klaus hat noch einen Platz in ihrem Leben. Er arbeitet als Koch und sie treffen sich immer noch. Unn behauptet aber, dass seine Lebensumstände und sein Charakter nicht zu ihr passen würden. Er wäre zu unzuverlässig und verrückt. Es klingt fast, als wolle sie sich selbst überzeugen.

Rosemari hofft auf Unterstützung in ihrer Suche. Umso mehr, weil es eine gute Geschichte werden könnte für eine Journalistin. Aber sie tarnt sich unter dem Vorwand, auf der Suche nach einem Pflichtpraktikum während ihrer Gärtnerausbildung zu sein. Rosemari besitzt mittlerweile eine liebevolle Pflegemutter mit Namen Hanna. Die Wurzeln und die Frage nach der Identität möchte die Jugendliche trotzdem geklärt haben.

Unn lässt sich auf das Abenteuer ein. Die ungleichen Frauen begeben sich auf eine Spurensuche, die zu einer Reise in die Vergangenheit wird. Zwangsläufig muss selbst die erfolgreiche Frau sich den eigenen Muttergefühlen stellen. Auf der Reise in die Vergangenheit treffen sie auf einen ehemaligen Pornoproduzenten aus Kopenhagen. Mit seiner Hilfe kann die Frage nach der Mutter des jungen Mädchens ein für alle Mal beantwortet werden. Das Ergebnis ist eine Überraschung für die Beteiligten und die Zuschauer. Allerdings nicht die einzige Überraschung die im Laufe der Zeit auftaucht.

Fazit & Kritiken zum Film „Rosemari“

Der Spielfilm „Rosemari“ behandelt ein dringendes Thema: Menschen, die aus Angst vor anderen Leuten, eine andere Entscheidung treffen. Mit einem Ergebnis, welches ihnen später schadet. Die Journalistin wählt einen Ehemann nach dem Standesdenken. Doch ihre Leidenschaft gehört dem Koch, der angeblich nicht in ihr Leben passt. Am Ende taucht ein übliches Geständnis auf: Die damalige Mutter war von Selbstzweifel ergriffen und hat deswegen ihr Kind ausgesetzt. Das Handeln brachte tragische Konsequenzen mit sich.

Besonderes Lob kann der Hauptdarstellerin Ruby Dagnall ausgesprochen werden. Zu Beginn der Dreharbeiten war sie erst 14 Jahre alt. Ursprünglich passte das Drehbuch nicht auf die Darstellerin, aber sie konnte Johnson so sehr beeindrucken, dass diese die Handlung abänderte.

Die Geschichte von „Rosemari“ birgt genug Konfliktpotenzial für ein außergewöhnliches Melodrama, trotzdem überzeugte die Produktion mit viel Charme. Es ist ein feinfühliger, witziger und kraftvoller Roadtrip, der zwei starke Frauen mit der eigenen Vergangenheit konfrontiert. Trotz kleiner Erzählschwächen ist es eine sehenswerte Unterhaltung, die sich jeder anschauen sollte.

X